Canadier: Das offene Kanu
Canadier (bzw. Kanadier) werden umgangssprachlich einfach “Kanu” genannt. Genau genommen ist Kanu aber der Oberbegriff für Canadier und Kajak. Canadier unterscheiden sich von Kajaks dadurch, dass Canadier meist mit Stechpaddel gepaddalt werden, Kajaks hingegen mit Doppelpaddel. Außerdem sitzt man im Canadier erhöht auf einer Sitzbank oder einem aufblasbaren Kissen oder man kniet im Boot, während man im Kajak mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden des Boots sitzt.
Auf den ersten Blick unterschieden werden Canadier und Kajak dadurch, dass der Canadier oben offen ist und der Kajak bis auf eine kleine Öffnung geschlossen. Eine eindeutige Unterscheidung bietet dieses Kriterium allerdings nicht, denn es gibt sowohl Canadier, die geschlossen sind (im Wettkampfsport) als auch Kajaks, die oben offen sind, und zwar völlig: der Sit-on-Top ist eine Kajak-Bauweise, die einen Laien eher an ein Surfbrett erinnern mag. Paddel und Sitzweise sowie Fahrtechniken sind jedoch die des Kajaks.
Im schon erwähnten Wettkampfsport kann in einigen Disziplinen auch die Sitzweise anders als üblich sein, zum Beipiel im Kanumarathon und im Kanurennsport (mit aufgestelltem Knie), weshalb es schwierig sein kann, Canadier und Kajak zu unterscheiden.
Fotos: Hailey Toft, Creative Commons.