Seekajak: Paddeln auf dem Ozean

Drei Paddler an der Meeresküste

Der Seekajak ist ein Kajak, das speziell zum Befahren des Meeres bzw. der Meeresküste gebaut ist. Im Allgemeinen ist der Seekajak lang und schmal; durch die Länge ist er schneller, allerdings weniger wendig als ein Wildwasserkajak. Auf dem Meer ist Wendigkeit aber auch nicht in diesem Ausmaß notwendig. Da beim Küstenwandern (genauer: Küstenkanuwandern) häufig lange Strecken zurückgelegt werden, ist eine kräfteschonende Konstruktion wichtiger. Selbiges gilt für die verwendeten Doppelpaddel, die meist ebenfalls lang und schmal sind. Meist hat der Seekajak eine längere Kiellinie und eine Steueranlage, um leichter eine gerade Fahrt halten zu können. Des Weiteren gibt es viele Einzelheiten, die den Seekajak vom Wildwasserkajak unterscheiden. Der Seekajak hat zum Beipiel meist eine Halterung für den Kompass, damit dieser für den Kanuten stets sichtbar ist.

Besonders wichtig ist es auf hoher See, im Falle einer Kenterung möglichst gleich wieder fahrbereit zu sein. Denn Meereswasser ist kalt und die Küste kann etwas weiter entfernt sein als auf einem Fluss. Der Seekajak hat deshalb spezielle Vorrichtungen, die dem Paddler eine Eskimorolle ermöglichen bzw. erleichtern.

Das Paddeln auf dem Meer ist nicht ungefährlich und erfordert spezielle Kenntnisse. Strömungen, die Getiden (Ebbe und Flut), Wellengang und andere Besonderheiten sind nicht zu unterschätzende Gefahren. Plötzlich aufkommender Wind kann einen aufs Meer hinaustreiben, und wenn man zu weit von der Küste entfernt ist, verliert man leicht die Orientierung. Mit heutiger Ausrüstung scheint letzteres zwar kein Problem mehr, aber ein leerer Handy-Akku oder ein ins Wasser gefallener Kompass oder GPS-Gerät machen schnell bewusst, dass man sich von der Technik nicht allzu abhängig machen sollte. Auch plötzliche Wetterwechsel können für die Kanuten gefährlich werden (Sturm, Wellengang, Gewitter…).

Wer auf dem Meer paddeln will, sollte deshalb einen speziellen Kurs machen, um sicher und verantwortlich zwischen den salzigen Wellen zu steuern. Denn eines ist sicher: Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Tour auf dem weiten Meer.

Fotos: Stefan Schmitz, Creative Commons (by-nd 2.0).