Trekking in Albanien

Trekking in Albanien: Natur purTrekking-Reisende fliegen rund um die Welt, um unberührte Landschaften zu genießen – ihre Reiseziele reichen von Alaska über die Anden und Tibet und bis Neuseeland. In Europa steht allenfalls Skandinavien auf dem Plan. Doch auch am Mittelmeer findet man rauhe, wilde Gebirgslandschaften: die Berge Albaniens.
Albanien ist ein weitgehend unbekanntes Land inmitten von Europa. Viele Westeuropäer stehen dem Land vorurteilsbeladen gegenüber: In Albanien Urlaub machen? Ist es dort nicht gefährlich? Im Gegenteil – Albanien ist entgegen dem Klischee ein sicheres Land für Reisende (die üblichen Vorsichtsmaßnahmen sollte man als Reisender hier jedoch genauso ergreifen wie anderswo). Neben weitgehend unberührter Natur findet man hier auch ein reiches kulturelles Erbe: Viele Kulturen haben seit der Antike ihre Spuren hinterlassen.

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Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man auf so manchen Luxus verzichten muss, seien es Klimaanlagen oder glatt asphaltierte Straßen. Eine touristische Infrastruktur ist in weiten Teilen des Landes nicht oder kaum vorhanden. Dafür wird man umso herzlicher empfangen und mit ein bisschen Improvisationstalent und Abenteuerlust kann man hier eine herrliche Zeit erleben.

Albanien WandernDie schönsten Trekking-Gebiete in Albanien liegen im Norden: die Albanischen Alpen. Die Albanischen Alpen im Norden Albaniens haben zwar eine lange Geschichte als Reiseregion – in der Antike befanden sich hier Erholungsbäder -, heute aber sind sie fast unbekannt. Die kargen und schroffen Gebirgszüge sind kaum erschlossen und für den Massentourismus (zum Glück) unzugänglich. Die Albanischen Alpen sind weitgehend naturbelassen, von kleinen Sträßchen und Dörfern abgesehen, und teilweise sind größere Gebiete vollkommen unberührt. Der höchste Berg der Albanischen Alpen ist der Jezerca mit 2695 Metern; viele Berggipfel sind ganzjährig schneebedeckt. Auch die Korabi-Kette im Nordosten ist für Trekking-Touren und Wanderungen interessant, ebenso wie das dritte Gebirge in Albanien, das Epirus-Gebirge an der Grenze zu Griechenland. Solche Touren im Hochgebirge sind meist anspruchsvoll und setzen eine gewisse Fitness voraus. Sie führen durch abgelegenes Gelände, in dem Hilfe manchmal nur schwierig erreichbar sein kann. Wer eher ungeübt ist oder eine Wanderung mit Kindern unternehmen will, für den ist zum Beispiel die Gegend rund um den Ohridsee eine Alternative. Auch in verschiedenen Nationalparks und Naturschutzgebieten kann man wandern.

5 Tipps zum Reisen in den Albanischen Alpen

  • Handys haben in den Bergen meist keinen Empfang.
  • Mitnehmen sollte man die übliche Ausrüstung für Gebirgstrekking. Unverzichtbar sind wasserfeste Wanderschuhe, Regenjacke und Regenhose.
  • Empfehlenswert ist auch ein Erste-Hilfe-Set bzw. eine gut ausgestattete Reiseapotheke.
  • Das Wasser der Gebirgsflüsse kann man trinken, mit den üblichen Einschränkungen (nicht direkt unterhalb einer bewohnten Hütte oder einer Viehweide trinken).
  • Die engen, kurvigen Straßen sind schwierig zu befahren, zumal sie in schlechtem Zustand sind. Fahrt nur bei Tageslicht und plant genug Zeit ein!

Im Artikel “Nord-Albanien: Von der Adria über den Skutari-See in die Albanischen Alpen” findet ihr weitere Informationen zu den Albanischen Alpen.

Albanien Trekking

Die beste Reisezeit für Trekking-Reisen in Albanien

In Albanien herrscht Mittelmeerklima: Die Sommer sind sehr heiß; was den Badeurlauber freut, weckt beim erfahrenen Trekking-Reisenden keine Begeisterung. Trekking kann bei Hitze unerträglich sein, zumal es in den albanischen Bergen kaum Schatten gibt und die Temperaturen auch in den Bergen bis auf 40 Grad steigen können. Auch die Besichtigung von Burgen und Orten, Autofahrten und ähnliches sind in der Sommerhitze kein Vergnügen. Die Winter hingegen sind sehr kalt; in den Bergen liegt hoher Schnee. Die Hauptstraßen werden zwar geräumt, doch Nebenstraßen und Pässe sind oft für zwei bis drei Monate geschlossen. Auch heftige Regenfälle im Winter tragen dazu bei, dass einige Straßen nicht passierbar sind. Gute Reisezeiten sind Frühsommer und Herbst. Während im März und April das Wetter sehr unsicher ist, kann man im Mai und Juni Albanien von seiner schönsten Seite erleben: Apfel- und Kirschbäume blühen und das ganze Land ist von Wildblumen übersäät. Im Hochsommer hingegen ist es trocken und ausgedörrt.

Auch der September ist eine gute Reisezeit. Im Oktober kann es in den Bergen schon wieder kalt und stürmisch werden, an der Küste kann man jedoch noch baden. Von Mai bis Oktober betragen die Wassertemperaturen etwa 23 Grad Celsius. An der Küste weht auch im Sommer meist eine erfrischende Brise.
Beim Trekking in den Bergen sollte man in jedem Fall warme Kleidung mitnehmen, abends und nachts kann es hier kühl werden. Auch für die Pausen sollte man einen Pullover zur Hand haben, um sich nicht zu erkälten, während man noch vom Wandern erhitzt ist.

Individuell reisen oder eine Trekking-Reise buchen?

Eine individuelle Reise hat den Vorteil, dass man unabhängiger ist und autonom planen kann. Gleichzeitig heißt das auch, dass man selbst planen muss, was nicht immer einfach. Eine gewisse Trekking-Erfahrung sollte man mitbringen oder man fängt mit kleineren Touren in besser erschlossenen Gebieten an.

Albanien ist zwar für Reisende kein gefährliches Land, wie die Medien es gern darstellen. Allerdings setzt das individuelle Reisen ein hohes Maß an Improvisationsfähigkeit voraus: die Straßen sind unzureichend ausgeschildert und größtenteils in einem schlechten Zustand. Das Auswärtige Amt empfielt, in ländlichen Gebieten möglichst in Begleitung eines zweiten Fahrzeugs sowie eines sprach- und ortskundigen Führers zu reisen. Auch die Verständigung ist schwierig: Insbesondere in kleineren Dörfern darf man nicht damit rechnen, jemanden zu finden, der Englisch spricht. Einige Wörter und einfache Sätze auf Albanisch zu lernen ist ein Muss für individuell Reisende. Ein Reisewörterbuch sowie gute Landkarten und Reiseführer sind unverzichtbar.

Organisierte Reisen

Wer sich das nicht zutraut, muss auf das Abenteuer nicht verzichten: Inzwischen gibt es einige Reiseanbieter, die Albanien in ihrem Programm haben. Meist sind die Gruppen klein und man findet schnell Kontakt zu anderen Trekking-Begeisterten.

Fotos: Les Haines (Nr. 1+2), isaleal (Nr. 3+4)